Chronik Spielfeld
Spielfeld wurde erstmals 1170 als „Ulenberg Sancti Mychaelis“ erwähnt, was nichts weiter bedeutet als Berg eines Ulen (=Ulrich), wobei der Begriff Berg auf die felsige Anhöhe deutet, an deren Fuß die Michaeliskirche steht. Wahrscheinlich bestand die ursprüngliche Siedlung Ulenberg (auch Aulenberg, Eilenberg) nur aus der Kirche, dem Wachturm Spilveld und dem Hof Ulenberg.
Später siedelte man sich auf der schutzbietenden Höhe des Ulenberges an. Nördlich davon, ungefähr an der Stelle des heutigen Schlosses, lag der „Turn Spilvelden“ (das Wort spil kam von spiken = spähen; vom Spähturm aus muß man also weit ins Mur-„velde“ Einblick gehabt haben).
Dieser Turm war als Vorwerk der „veste Ernhausen“ aufzufassen. Nach diesem Turm nannte sich ein Rittergeschlecht. Um 1215 war in der Urkunde „“Heinric de Spilvelde““ erwähnt. Zu dieser Zeit gaben die Zunamen die Herkunft des Genannten an. Mit zunehmender Bedeutung der Talstraße entwickelte sich der Turm Spielfeld bald zu einem Herrensitz. Aus dem Jahre 1577 ist erwähnt, daß „Hans Stübich den Edelmannsitz Eilenberg, sonsten Spilveld genannt“ kauft.
Hier waren also Schloß- und Ortnsame bereits vertauscht worden. Der Name der Herrschaft behielt endgültig die Oberhand. Im Besitz dieser Herrschaft waren namhafte Geschlechter wie die Khevenhüller, die Attems, die Katzianer usw., die ihre Untertanen in 26 Gemeinden des Marburger und Grazer Kreises verstreut hatten.
1825
1825 zählte Spielfeld bereits 423 Einwohner, die der Herrschaft Spielfeld und Ehrenhausen dienstbar waren. Nach dem ersten Weltkrieg nahmen serbische Truppen Spielfeld in Besitz und richteten den südslawischen Grenzbahnhof Spilje ein.
1919
1919 war die Bahnlinie Spielfeld – Radkersburg eine Zeitlang Grenzlinie zu Yugoslawien. Erst am 29. Juli 1919 wurde Spielfeld durch die Zuteilung zu Deutsch-Österreich wieder befreit. Die endgültige Festsetzung der Grenze erfolgte 1921.
1947
Das Ende des 2. Weltkrieges überstand Spielfeld relativ heil. Als Besatzungsmächte kamen Russen, Bulgaren und die Titotruppen, bis später Spielfeld zur britischen Sperrzone erklärt wurde. Am 23. Dezember 1947 zog auch die britische Besatzung ab.
1953
1953 wurden die Verhandlungen mit Jugoslawien über Doppelbesitz endgültig abgeschlossen, und der kleine Grenzverkehr wurde eröffnet. Man war sowohl von slowenischer als auch von österreichischer Seite her bemüht, die gut nachbarlichen Beziehungen zu fördern. Das zeigt sich unter anderem darin, daß die Grenze ohne besondere Befestigung, als „grün“, angelegt ist.
Wenn der Siegesengel auf unserem Befreiungsdenkmal (siehe Bild) sein Schwert drohend nach Norden richtet, so soll das wohl die Mahnung für das Hinterland sein, die Pforte im Süden nicht zu vergessen und mit wachsamen Auge alles zu verfolgen, was sich außerhalb der Pforte tut.